Wer war dieser Mann?
Pfarrer Magenau wurde in Markgröningen geboren, von wo aus er 1794 ins Brenztal und 1819 nach Hermaringen kam. Dort war er bis zu seinem Tode 1846 evangelischer Pfarrer.
Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit war er richtungsweisend bei der Lehrerfortbildung.
Große Verdienste erwarb er sich aber auch als Heimatforscher und Förderer der geschicht-lichen Heimatkunde. "Auf einem mir unbekannten Boden zu wohnen war mir nicht möglich", bekennt er in seinem Vorwort zu seiner Studie über den "Güssenberg und die Güssen" (1823). Er war der beste Kenner der Geschichte des Bezirks und ein Gelehrter von Rang.
Einmalig für seine Zeit war auch seine Sammlung "Poetische Volks-Sagen und Legenden" aus Schwaben und darüber hinaus (1825).
Seine gründliche wissenschaftliche Geschichtsforschung fand die öffentliche Anerkennung durch die Ernennung zum korrespondierenden Mitglied des Königlich Württembergischen Vereins für Vaterlandskunde und die Verleihung des Ritterkreuzes der Württembergischen Krone. Damit war zugleich die Erhebung in den persönlichen Adelsstand verbunden.
Weitere wichtige Studien waren
- "Die historisch topographische Beschreibung der Stadt Giengen" (1830)
- "Kleine Chronik von Niederstotzingen"
- "Beschreibung des Pfarrdorfes Hermaringen" (1837) - eine umfangreiche
Chronik über Hermaringen - Beschreibungen der Nachbarorte Bergenweiler und Brenz
Auf dem Ortsfriedhof erinnert ein schlichtes Grabkreuz an ihn:
"Rudolf Magenau, Pfarrer
geb. 7.12.1767
gest. 23.4.1846
und seine Gattin Friederike geb. Haagmaier
geb. 24.2.1763
gest. 28.5.1826"
In Hermaringen sind die Grundschule und eine Straße nach Rudolf Magenau benannt